Netzpolitik.org hat letzte Woche einen sehr lesenswerten Artikel veröffentlicht: Bundeswehr, BKA, Bundespolizei und LKA Sachsen-Anhalt liebäugeln mit Einsatz von Mikrowellenwaffen, um damit Fahrzeuge zu stoppen.

Savelec
(Bildquelle: savelec-project.eu)

Da wird man als Cyborg(-sympathisant) natürlich hellhörig. Immerhin sitzen in den Fahrzeugen, die gestoppt werden sollen, Menschen. Wenn man liest, dass die “Wechselwirkung“ von elektromagnetischen Impulsen (EMP) oder Mikrowellen (HPM) „auf technische Geräte“ untersucht werden, denkt man doch unweigerlich auch an technische Gerätschaften im Menschen, wie Herzschrittmacher, ein Cochlea-Implantat (CI) oder zukünftig vielleicht auch ausgeflipptere Sachen.

Was für Nicht-Cyborgs möglicherweise noch unbedenklich ist, könnte für TrägerInnen von Herzschrittmachern oder eines CIs im schlimmsten Fall tödlich sein, ist aber vermutlich zumindest äußerst schmerzhaft und unangenehm. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie es ist, wenn man einen Impuls aus einem dieser Geräte direkt ins Herz oder in den Hörnerv abbekommt.

Auch wenn sich nach eigener Aussage die Polizei momentan nicht für derartige Techniken interessiert: Ein wenig bange wird es mir da schon, ist es doch erfahrungsgemäß so, dass die Polizei oft nicht tut, was verhältnismäßig wäre, sondern meist, was technisch möglich ist.

Darin liegt eine nicht zu unterschätzende Gefahr. Wenn Polizisten mit Technik, über deren mögliche Auswirkungen sie oft genug nicht einmal richtig informiert sind und die sie womöglich für harmlos halten, hantieren, muss man als Cyborg stets mit dem Risiko leben, Opfer eines „dummen Zufalls“ zu werden. Um dieses Risiko komplett auszuschließen, gibt es nur eine Lösung: Die Technik darf schlicht nicht eingesetzt werden, denn man sieht kaum jemandem an, ob er oder sie ein Cyborg ist.